The Drop
Der Virtuose Martin Schütz kam in den 80ziger Jahren in meine Werkstatt und erklärte mir sein Dilemma. Als Cellist sehr gefragt, fühlte er sich auch dem Bass verbunden. Es war ihm aber unmöglich, mit beiden Instrumenten auf Tournee zu gehen. Also verschmolz ich Cello und Kontrabass zu diesem gelungenen Instrument und Martin damit tourt seit 1989 in der ganzen Welt herum.
Die Zusammenarbeit mit Martin war ein reines Vergnügen. Um seinen Ansprüchen in jeder Hinsicht gerecht zu werden, baute ich zuerst einen simmulierten Körper, um ihn die Form, die doch von der Form des Cellos abweicht, in Ruhe testen lassen zu können. Er "spielte" dieses Mock-up eine Zeitlang und nach einigen Aenderungen baute ich den wirklichen Drop.
In feinstem Tonholz gearbeitet, mit feiner Fichtendecke und hochgeflammtem Ahorn als Rücken, Zargen und Hals, bestem Ebenholz in harter Qualität und mit einer zarten Handlackierung versehen ist das Instrument wie ein hochwertiges Streichinstrument gearbeitet. Und so tönt es auch. Martin spielt sein Instrument bei jeder Gelegenheit und ist bei den heutigen Problemen im Luftverkehr doppelt froh um ein handliches Instrument.
Anfangs stiess das Instrument nicht nur auf Begeisterung in der Fachwelt
Einige Traditionalisten schrieen denn auch sofort: "Blasphemie". Aber wer sagt, dass man keine neuen Instrumente bauen darf. Das greift die alten Streichinstrumente in keiner Weise an und schadet dem Geigenbau auch nicht. Im Gegenteil, der Kontrabass erlebt in letzter Zeit einen richtigen Kultstatus unter jungen Musikern.
Ich mag den Drop sehr. Ich freue mich immer wieder, das schöne Stück gelegentlich in der Werkstatt zu haben und seinen Zustand zu checken. Der Lack wird von Jahr zu Jahr schöner. Er ist wie das Gesicht eines Menschen, das alle Erlebnisse spiegelt und über die Jahre interessanter wird. Ich erinnere mich gerne an diese Herausforderung und liebe es, den Geschichten von Martin zu horchen, die er aus aller Welt mitbringt.
Wenn Sie mehr über den Bau eines solchen Instrumentes wissen möchten, so rufen Sie mich einfach an und vereinbaren Sie einen Termin. Meine Direktwahl lautet 031 398 23 80. Ich freue ich über jede Herausforderung.
Giorgio Pianzola
Bildegende von Oben nach Unten:
1) Martin mit seinem neuen Instrument ca. 1986
2) The Drop von Vorne, der Lack ist noch ganz neu und glänzt etwas stark
3) The Drop von Hinten, die Lichtreflexe im geflammten Ahorn haben
etwas Spezielles.
4) The Drop im Halbprofil, gut erkennbar die traditionelle Bereifung auf
den Zargen
© Copyright Texte und Fotos Giorgio Pianzola 1984 , 2010