Georg Pianzola bringt Holz zum Klingen

Pianzola Instrumentenbau
Georg Pianzola
Friedbühlstrasse 36b
3008 Bern

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Fax: +41 31 398 23 81
pianzola@kontrabass.ch

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Halsschacht 

Unsachgemässe Reparaturen sind vielfach der Grund für statische und tonliche Probleme beim Kontrabass. Da der Saitenzug von circa 120 Kilogramm doch sehr hoch ist, kann es, zusammen mit der Hebelwirkung des Halses, ziemlich schnell mal Schwierigkeiten geben. Meistens äussern die sich schon früh in schwankender Stimmstabilität.

Auslöser für solche Instabilität ist meistens die Verbindung von Hals und Korpus, naturgemäss die am Stärksten beanspruchte Verleimung. Für eine optimale tonliche Wiedergabe wäre hier ein luftdichter Holzkontakt wünschenswert. Das Gegenteil ist vielfach der Fall. Handwerklich anspruchsvoll, dem Auge aber verborgen, wird hier häufig gepfuscht.
Durch die Begrenzung der Arbeitsfläche, beidseitig durch die Zargen und hinten durch das Oberblatt des Rückens, ist dieser Schacht sehr schwer zu bearbeiten. Einen passenden  "Halsschuh" für den "Halsfuss" zu arbeiten, ist also eine echte Herausforderung. Sowohl die "Sohle" wie auch die Seitenwände und der Kontakt zum Oberblatt sollten nahezu luftdicht sein.
Zudem muss der Winkel der "Sohle" genau stimmen, da er die Position des Halses im Korpus mitbestimmt und somit auch die Höhe des Steges. Damit steht auch der Vektordruck auf die Decke des Basses in direktem Zusammenhang. Zudem muss der Hals genau axial im Korpus sitzen.
Die Realität sieht anders aus. Wie auf Bild eins und zwei ersichtlich, kippte hier der Reparateur ein Kilo Leim in den Schacht und stellte den Hals in diese Sosse, bevor er sich ins Wochenende aufmachte, hoffend, der Leim werde Montags trocken sein und die Verbindung werde dann schon halten, bis er sein Geld erhalten habe. 
Nun, die Sache hielt nicht. Ich entfernte den Hals komplett und nahm auch den Rücken ab ( auch der war in Leim getunkt ). Somit hatte ich den Hals und den Schacht zur freien Bearbeitung. Den alten Leim entfernte ich rigoros. Leider handelte es sich sogar um Kunstharzleim, ein Leim, der völlig ungeeignet zur Reparatur von Streichinstrumenten ist.
Sowohl an den Seitenwänden, wie auf der Sohle des Halsschachtes musste Holz entfernt werden, da die Poren mit diesem Kunstharz verklebt waren. Dasselbe musste ich mit der nötigen Vorsicht am "Halsfuss" machen. Dann arbeitete ich mit frischem Holz neue Wände und eine neue Sohle und achtete in stetem Einpassen auf luftdichten Kontakt. Bild 3
Auf dem vierten Bild sieht man meine Arbeit in einer Art "Querschnitt". Die Aufnahme zeigt die Hals/Korpusverbindung vor dem Aufleimen des Rückens. Unten sieht man den Oberklotz, dann die neue Halssohle, links und rechts die neuen Seitenwände und oben in der Mitte der Hals, der luftdicht in diesem Halsschuh mit natürlichem Leim verleimt wurde.
Der Kontrabass dankt diese Reparatur mit absoluter Stimmstabilität, viel schnellerer Ansprache und massig mehr Sound in den tiefen Lagen. Die Mitten haben mehr Druck und auch in den Höhen höre ich beim Bogenspiel mehr Brillanz. Saubere Arbeit, auch an unsichtbaren Stellen, zahlt sich in jedem Fall aus. 
Haben auch Sie Probleme mit Ihrem Kontrabass und wünschen eine Offerte, so rufen Sie mich an und vereinbaren Sie Ihren persönlichen Termin. So haben wie beide genug Zeit, Ihren Liebling genau zu untersuchen und eine Reparatur in Ruhe zu besprechen. Meine Direktwahl lautet 031 398 23 80
Ihr Fachmann Giorgio Pianzola
© Copyright Texte und Fotos Giorgio Pianzola Bern 2010, 2009

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